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Der Anschluss an das Internet
letzte Änderung 9.7.2013
Was benötige ich für den Internet-Zugang?
Zum Anschluss an das Internet benötigen Sie in der Regel (Ausnahmen am Schluss des Kapitels) einen Computer, ein Verbindungsgerät zur Datenleitung und eine Zugangsberechtigung bei einem Zugangsvermittler (Provider).
1.) Computer:
An diesen werden beim Internetbetrieb keine besonderen Anforderungen gestellt, es reicht jedes derzeit auf dem Markt befindliche Gerät aus; auch Notebooks, Netbooks oder Tablets sind geeignet. Bei Altgeräten ist Vorsicht angebracht, multimediale Inhalte können ältere PC überfordern.
Auch Bildschirm ist jeder geeignet, die Grafikeinstellung sollte aber zumindest 1024x768 (XGA) erreichen, die Farbendarstellung auf mindestens 65000 Farben (=16 Bit oder 65K) oder höher eingestellt sein.
Als Betriebssystem eignen sich Windows 8, 7, Vista und Windows XP; ältere Windowsversionen sind nicht mehr sicher. Für Profis kommen natürlich auch die diversen Linux-Distributionen in Frage.
An Software benötigt man zum Internetsurfen einen Browser. Bei den Windows-Betriebssystemen ist ein solcher bereits integriert (Internet Explorer; aktuelle Version 10.0 für Windows 8, 9.0 für Vista). Daneben gibt es aber auch Browser anderer Hersteller, die im Hinblick auf die Anfälligkeit des Internet-Explorers gegenüber Viren und anderen Schadprogrammen auch zu empfehlen sind. Diese Browser bekommt man gratis von CD-Roms in Computerzeitschriften oder aus dem Internet.
- Opera (aktuelle Version 15) - http://www.opera.com
- Mozilla Firefox (aktuelle Version 22.0) - http://www.mozilla.com
- Google Chrome (aktuelle Version 28) - http://www.google.at
Besonders wichtig ist, dass immer die aktuellen Sicherheits-Updates für den Browser installiert werden (beim Internet-Explorer über das Menue EXTRAS - Windows-Update). Außerdem ist ein aktuelles Virenschutzprogramm dringend anzuraten.
2.) Verbindungsgeräte:
Heute kann das Internet nur mehr mit einem leistungsfähigen Breitbandanschluss (ADSL/XDSL, Kabel) sinnvoll genützt werden. Bei historischem Interesse finden Sie hier noch die früheren Geräte wie Modems und ISDN-Adapter.
XDSL/ADSL:
Mit der ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) -Technik hat die Datenübertragung x-fache ISDN-Geschwindigkeit (theoretisch bei ADSL bis zu 8 MBit/s, bei XDSL auch mehr) erreicht und erlaubt überdies paralleles Telefonieren (Nutzung des oberen Frequenzbereiches analoger Leitungen). In der derzeit vertriebenen Ausführung werden zwischen 1024 KBit und 20 MBit downstream (Empfangen) und 512 bis 1024 KBit upstream (Senden) ermöglicht. ADSL stand zunächst nur in den Landeshauptstädten zur Verfügung, ab 1.6.2000 wurde es auch auf sonstige Orte ausgedehnt; ob Ihr Anschluss ADSL-tauglich ist, erfahren Sie bei der Telekom.
Die symmetrische Version von DSL ist mehr für den Geschäftskundenbereich gedacht; hier steht für den Upload die gleiche Geschwindigkeit zur Verfügung wie für den Download.
Der Anschluss muss von der Telekom eingerichtet werden, wenn die Leitung nicht bereits "entbündelt" ist; ob das der Fall ist, erfahren Sie auch bei der Telekom. Für den Anschluss an den PC wird eine Netzwerkkarte benötigt, die die meisten PC und auch Notebooks heute bereits eingebaut haben; es darf normalerweise nur ein PC angeschlossen werden; daneben gibt es aber (meist gegen Aufpreis) auch Netzwerkanschlüsse für mehrere PCs.
Von der Telekom und von den anderen Anbietern werden verschiedene Zugangspakete angeboten, die verschiedene Leistungen umfassen und die häufig geändert werden, sodass ein Überblick immer nur kurze Zeit Gültigkeit hat.Seit 2004 gibt es auch sogenannte entbündelte Leitungen, bei denen der xDSL-Zugang nicht mehr über die Telekom verrechnet wird.
Der große Vorteil von XDSL/ADSL ist neben der hohen Geschwindigkeit und der freien Telefonleitung, dass, wie beim Kabelmodem keine Zeitgebühr (weder Provider- noch Telefon-) anfällt. Nur das Transfervolumen ist - je nach Variante - mit einigen GB pro Monat begrenzt. Teilweise werden auch unbegrenzte Download-Volumen nach dem "fair use" Prinzip angeboten.
Kabelmodems:
Bieten ähnliche Geschwindigkeit und Komfort wie ADSL. Solche Anschlüsse gibt es vor allem in größeren Städten (Telekabel in Wien, Salzburg AG im Land Salzburg). Die Anschlussgebühren sind meist wesentlich höher als bei ADSL, interessant ist ein solcher Anschluss daher vor allem für Kabel-Fernseh-Kunden, da bei diesen nur mehr das Modem eingerichtet und der Anschluss freigeschaltet werden muss. Für Viel-Surfer bieten Kabelanbieter neben ADSL die günstigsten Internettarife; im Monatspauschale sind sowohl die Kosten des Internetzuganges als auch die Leitungskosten enthalten, es gibt also auch bei ausgiebiger Internetnutzung keinen Überaschungseffekt bei Erhalt der Rechnung. Eine Begrenzung gibt es gelegentlich noch bei der Downloadmenge, fast alle Anbieter haben aber heute eine Flatrate ohne mengenmäßige Begrenzung. Die Internetverbindung kann aufrecht gehalten werden, solange der PC in Betrieb ist, was heute eigentlich selbstverständlich ist.
Sonstige Geräte:
Mobiltelefone
sind häufig internetfähig, allerdings aufgrund des kleinen Displays nur sehr eingeschränkt verwendbar. Besser sind Smartphones, eine Mischung aus Handheld und Handy, die mit einem größeren Display aufwarten und aufgrund der mittlerweile hohen Übertragungsraten im mobilen Internet voll internetfähig sind.
Spielekonsolen:
Die aktuellen Konsolen, wie Sony's Playstation 3, Nintendos Wii oder Microsofts X-Box, verfügen auch über Internetfähigkeit, die allerdings in erster Linie zum Spielen über das Netz oder zum Download von Musik oder Spielen gedacht ist.
TV-Geräte:
Smart-TVs bieten ebenfalls Internetzugang, das Surfen ist aber mit der Fernbedienung eher mühsam und die Geschwindigkeit langsam.
3.) Der Internetanschluss:
Damit Sie mit dem Internet Verbindung aufnehmen können, benötigen Sie einen Anschluss an einen Einwahlknoten. Solche werden von Internet-Providern zur Verfügung gestellt. Solche gibt es teilweise gratis, teilweise gegen geringes Entgelt. Sie unterscheiden sich häufig in den Nebenleistungen (E-Mail-Adressen, Webspace). Wichtig dabei ist, dass der Provider eine ausreichende Bandbreite (Downloadgeschwindigkeit) und einen guten Support (technische Unterstützung) bietet. Es gibt in Österreich über 100 Provider (Zugangsvermittler), die größten und bekanntesten sind A1, T-Mobile, UPC, 3 und Tele2. Nach der Anmeldung erhält man einen bereits vorkonfigurierter Router, den man nur anschließen muss. Daneben bieten auch viele Kabelfernsehanbieter Internetzugänge an.
- AK-Internet-Tarifrechner
- AK-Internet ADSL/Breitband Tarifwegweiser
- ISP-Preisvergleich für Festverbindungen bei Geizhals
- Tarifvergleich bei tarifecheck.at
- Tarifvergleich bei tarife.at
4.) Mobiler Internet-Zugang: GPRS, UMTS, EDGE, HSDPA, HSUPA, HSPA+, WLAN, WiMAX
Als problematisch erwies sich der Internet-Zugang früher häufig, wenn man unterwegs war. Hotels ohne Telefonsteckdosen und Veranstaltungsorte mit veralteten Telefonanlagen machten eine funktionierende Internet-Verbindung oft zum Hasardspiel. Zudem wurden die Online-Gebühren dann mit einem horrenden Multiplikator abgerechnet. Diese Situation hat sich seit der Einführung von GPRS und HSCSD und in der Folge UMTS gebessert. Die Mobiltelefonie, unser Handy, ist internettauglich geworden. Vorher erlaubte die geringe Datenübertragungsrate von GSM von nur 9,6 Kbit/s praktisch nur E-Mail in akzeptabler Geschwindigkeit. Wirklich internettauglich sind aber nur mobile Breitbandanschlüsse.
Mittlerweile ist Internet über Notebooks, Tablets und Smartphones allgegenwärtig. Das Problem bei den westentaschenfähigen Geräten war zunächst der winzige Bildschirm, auf dem nicht sehr viel dargestellt werden konnte. Mit Techniken zum Ausfiltern von Grafiken sollte der Text lesbar dargestellt werden. Die im Jahr 2000 eingeführte WAP-Technik setzte sich mangels breiten Angebotes aber nicht wirklich durch. Daneben wurden die Kleinbildschirme von Handhelds ständig verbessert, sodass mit vereinzelten Geräten 2005 Auflösungen von 640x480 Pixel möglich wurden. Heute bieten sogar Smartphones Auflösungen bis zu Full-HD. Daneben erfreuen sich vor allem die Datenkarten und USB-Modems für Notebooks zunehmender Beliebtheit.
Die Entwicklung des mobilen Internets:
- Der Mobilfunkbetreiber ONE bot seit Ende März 2000 mit HSCSD
(High Speed Circuit Switched Data) Übertragungsraten von vorerst 28,8 Kbit/s
an; das erinnert aber immer noch an quälend langsame Modems.
- Seit Mitte 2001 gibt es auf allen Netzen GPRS (General Packet
Radio System). In der Praxis kam GPRS allerdings über 50 Kbit/s
kaum hinaus, obwohl technisch 171 Kbit/s möglich gewesen wären. Für die
Nutzung von GPRS musste der Mobilfunkvertrag erweitert werden (Datentarif).
- Daneben gibt es bereits seit Ende 2002 UMTS (universal mobile
telecommunication system, auch als 3G bezeichnet); dieses sollte nicht nur einen einheitlichen
Mobilfunkstandard weltweit, sondern auch Datenübertragungsraten im
Megabitbereich bringen, der flächendeckende Ausbau dieses Netzes dauerte
aber viele Jahre; Mitte 2004 waren nur die größeren Städte versorgt. Das
Bundesland Salzburg wurde zunächst wegen der strengen Strahlungswertgrenzen
bestreikt, ab 2006 stand aber auch in Salzburg UMTS zumindest in den
größeren Städten zur Verfügung. Zunächst lag die maximale Übertragungsrate nur bei 384 Kb/s,
diese wurde aber durch die Folgestandards laufend erhöht.
- EDGE (enhanced data rates for GSM evolution) ist eine
Weiterentwicklung von GPRS, die mehr Bandbreite ermöglicht. Seit Oktober
2005 gibt es erste UMTS-Datenkarten, die auch EDGE unterstützen. Das
ermöglicht bessere Übertragungsgeschwindigkeiten in den Gebieten, die noch
nicht mit UMTS erschlossen sind.
- HSDPA (High Speed Downlink Packet Acces) ist die nächste UMTS-Generation, die ab 2006 sukzessive in Österreich eingeführt wurde. Sie ermöglichte zunächst Downloads von 1,8 MBit/s bis 3,6 MBit/s und seit 2007 7,2 MBit/s; dies allerdings nur in der Theorie; in der Praxis erreichte man zunächst kaum ein Zehntel dieser Leistung.
- HSUPA ermöglicht neben
den hohen Downloadraten von HSDPA auch höhere Uploadraten.
- HSPA+ wurde 2009
eingeführt und bringt heute Downloadraten von 21 MBit/s; zunächst war es allerdings noch beschränkt auf kleine Gebiete (ORF-Artikel
vom 23.3.2009)
- LTE gibt es seit 2012,
es ist aber auch 2013 wenig verbreitet und sehr teuer; es bietet aber
Downloadraten bis 100 MBit/s.
- WLAN (wireless LAN) ist ein Funknetzwerk, mit dem Computer und
andere netzwerkfähige Geräte zu einem drahlosen Netzwerk verbunden werden
können. Ein solches kann auch für Internetverbindungen genutzt werden. Man
kann sich dann mit mobilen Internet-Geräten, die mit einer WLAN Antenne
ausgestattet sind, in das WLAN einloggen. Neue Notebooks oder Smartphones sind
meist bereits serienmäßig mit einer solchen ausgestattet. Die
Übertragungsrate liegt bei 54 MBit/s oder höher. Allerdings gibt es bisher nur
wenige öffentlich zugängliche Access Points (vor allem in Ballungszentren und auch dort wegen der
geringen Reichweite von ca. 100 m nicht flächendeckend). WLANs werden in
Österreich von den Mobilfunkanbietern betrieben, aber auch von diversen
privaten Anbietern und immer mehr auch von Gebietskörperschaften; daneben ist es als drahtloses Heimnetzwerk beliebt.
5.) Internet im Ausland
Ein spezielles Problem ist noch immer der Internetzugang im Ausland. Aufgrund der hohen Roaminggebühren war der Internetzugang über mobiles Breitbandinternet im Ausland bisher extrem teuer. Über Druck der EU wurden zunächst die Roaminggebühren für Handy-Telefonate limitiert, ab 1.7.2009 wurden die Roaminggebühren schrittweise herabgesetzt, zunächst auf EUR 1 pro MB, ab 1.7.2012 auf EUR 0,70 und ab 1.7.2013 auf EUR 0,45, was noch immer sehr teuer ist (mobiles Breitbandinternet im Inland kostet rund 1,5 Cent pro MB). Und das auch nur im Verkehr von Provider zu Provider. Der Endkundenpreis wird nicht beschränkt; da hofft man offenbar auf den Wettbewerb.
Wenn man im Ausland das Internet intensiver nutzen will, sollte man sich erkundigen, ob es im jeweiligen Land Datenkarten mit einem bestimmten Downloadvolumen (meist 1 GB), aber ohne feste Bindung gibt.
Eine kostengünstige Alternative bei der Internetnutzung im Ausland stellt WLAN dar, aber das steht nur sehr beschränkt zur Verfügung; wenn man Glück hat, bietet das Hotel einen Zugang an. Als letzte Möglichkeit bleiben dann nur mehr Internetcafes - eigentlich ein Trauerspiel.