Tour de Link

7. 4.2 Links auf Frames

Die bisherigen Ausführungen beziehen sich auf die Verwendung von Frames auf der Seite des Link-Erstellers. Die Verwendung von Frames führt aber auch auf der Zielseite zu Problemen. Wird nämlich nur auf den Hauptframe gelinkt (gilt auch für pdf-Datei), gehen dadurch die Informationen über den Anbieter verloren, die sich häufig nur in einem Navigationsframe oder Kopfframe befinden. Der Ersteller einer Website kann aber Vorsorge dafür treffen, dass jedes Dokument in einem Frameset (Hauptframe inklusive der umgebenden Frames mit den weiteren Informationen) zum Linken angeboten wird oder er kann auf technische Weise Links auf einzelne Frames überhaupt verhindern (siehe etwa). Zumindest kann er aber auf jedem Dokument eine Anbieterkennzeichnung  und einen Link auf die eigene Homepage anbringen; dies ist auch bei Datenbanklösungen möglich. Bewerkstelligt wird dies meist mit dem Begriff "HOME" oder einem entsprechenden Symbol oder dem Logo.

Zur Anbieterkennzeichnung nach dem ECG: Meiner Meinung ist es zu wenig, dass sich beim Einsatz von Frame-Seiten diese Angaben oder der Link darauf auf dem Navigationsframe oder einem sonstigen Frame außerhalb der Hauptseite befinden, weil der Website-Ersteller damit rechnen muss, dass Links auf die Hauptframes gelegt werden. Insbesondere  Suchmaschinen indexieren gerne Hauptframes. Dies lässt sich entweder nur dadurch verhindern, dass diese Seiten überhaupt von der Indexierung ausgenommen werden, oder gar nicht. Da die überwiegende Anzahl von Links durch Suchmaschinen kreiert werden, muss der Website-Betreiber damit rechnen, dass sehr viele Besucher über einen solchen Link auf eine losgelöste Frame-Seite seiner Website stoßen und diesen Besuchern damit die Anbieterkennzeichnung verborgen bleibt, wenn sich nicht auf jeder dieser Seiten ein Link zu diesen Informationen oder zur Homepage oder zur vollständigen Frame-Set-Seite befindet. Gerade diese Schwierigkeiten sind der Grund dafür, dass Frame-Seiten vor allem im kommerziellen Bereich immer seltener eingesetzt werden.

Den Ersteller trifft zwar keine Pflicht zur Kennzeichnung von Frame-Seiten; er muss aber damit rechnen, dass Links auf einzelne Frames gelegt werden und der User dann keine Information über den Anbieter vorfindet. Es ist auch zu bedenken, dass der Linkersteller, der über eine andere Website oder eine Suchmaschine auf den Link gestoßen ist, u.U. gar nicht weiß, dass diese Seite Teil eines Frame-Set ist. Der URL einer Frame-Seite unterscheidet sich nämlich in nichts von der einer Nicht-Frame-Seite oder eines Frame-Set.  

Durch eine Kennzeichnung der Frame-Seiten erleichtert der Seiten-Ersteller den Betreibern anderer Sites das Linken auf diese Seite. Fehlt diese Kennzeichnung, bleibt dem Link-Ersteller zur Vermeidung des Eindruckes der Einverleibung fremden contents nichts anderes übrig, als dass er im Text des Links deutlich darauf hinweist, von wem der Inhalt der gelinkten Seite stammt. Damit hat der Linksetzer  den Anforderungen an ein faires Linken Genüge getan. Ob sich der User, der über eine solche Frame-Seite in ein Web gelangt, dann dort zurecht findet oder das Web sofort wieder verlässt, ist das Problem dieses Website-Betreibers.

Diese Ausführungen gehen davon aus, dass der Link auf den fremden Frame korrekt ausgeführt ist, d.h. das Linkziel in einem neuen Fenster oder zumindest auf der ganzen Seite (im gesamten bestehenden Browserfenster) dargestellt wird.

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